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Hermann Josef Hack

über den Künstler

Hermann Josef Hack

Als Künstler steht Hermann Josef Hack in der Tradition beispielsweise von Joseph Beuys – Stichwort: Soziale Plastik – und anderen Künstlern, die die Einbeziehung der Gesellschaft in Kunstprojekte durch Teilhabe am Werk fordern und praktizieren. Sein eigenständiger Beitrag unterscheidet sich von anderen u. a. dadurch, dass er bereits zu Beginn seines Werks ein klares Konzept definiert hat, das er im Folgenden bis heute mit über 250 Aktionen und Projekten und tausenden von Gemälden und Zeichnungen füllt.
1991 gründete Hack das GLOBAL BRAINSTORMING PROJECT als weltweit operierende Plattform künstlerischer Kommunikation der wichtigsten globalen Themen wie Klimawandel, Migration, Wasser- und Ressourcenverteilung, Hunger, Kriege und deren sozialen Auswirkungen: »Ich verstehe meine Arbeit nicht als Anklage oder Bedrohung, sondern als Angebot zur gemeinsamen Suche nach Lösungen, in der sowohl die Expert*innen aus Wissenschaft und Forschung als auch die Allgemeinheit auf Augenhöhe einbezogen
werden«.


Erstmals erreichte das GBP auf der documenta IX 1992 ein großes Publikum als Bestandteil des ersten interaktiven Fernsehprojektes Van Gogh TV. Hack trat in den 1990er Jahren als Pionier der neuen Medien in Erscheinung, realisierte die erste Videoverbindung zwischen Forschern am Nord- und Südpol und einem Museum in Deutschland. Er erfand das Faxwechsel-Projekt mit dem Forschungsschiff Sonne, ließ einen Ideenkollektor mit der D2-Weltraummission 1993 die Erde umkreisen und ermöglichte u.a. freie Internetzugänge
für Obdachlose. Seine virtuellen Dächer, mit denen er den Himmel über verschiedenen Städten besiedeln ließ, werden von Experten als Vorläufer von Facebook eingestuft.


Hack erkannte früh die Möglichkeiten und Auswirkungen der sozialen Medien und wandte sich ab 2000 dem Thema der Entschleunigung zu. Seine Bilder auf recycelten Lkw-Planen und zahlreiche Aktionen basieren auf der These: »Only art will change climate change«.

 

Seit 1994 arbeitet Hack mit seinem Freund und Kollegen Andreas Pohlmann eng zusammen. »Wir brauchen für den Entwurf einer neuen Zukunft auch eine neue Ästhetik, die Ästhetik des globalen Überlebens, da alle den Klimawandel antreibenden Faktoren kulturelle Phänomene sind«, fordern die beiden. Hack wurde mit verschiedenen Kunstpreisen und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und war mit namhaften Künstler*innen an weltweiten Ausstellungen beteiligt.
Das Projekt ZUFLUCHT ZUKUNFT in Rosenheim lädt alle ein, sich an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mit Ideen, Visionen, neuen Erzählungen zu beteiligen.
»Andreas und ich haben ein spezielles Malbuch entwickelt, das alle für die persönliche Suche nach Vorstellungen von ihrer Zukunft nutzen können«, so Hermann Josef Hack.

Hack neben seinem ›bewohnbaren Bild‹ WORLD PEOPLE ROSENHEIM, 240417, 338 x 276 cm, ausgestellt 2024 an der Städtischen Galerie
Hack neben seinem ›bewohnbaren Bild‹ WORLD PEOPLE ROSENHEIM, 240417, 338 x 276 cm, ausgestellt 2024 an der Städtischen Galerie